Bei einer Wurzelkanalbehandlung werden das entzündete Gewebe und Bakterien aus dem Wurzelkanal entfernt. Anschließend wird der Kanal gereinigt und desinfiziert. Um zu verhindern, dass Bakterien erneut in den gereinigten Kanal gelangen, wird ein Füllungsmaterial in den Kanal eingebracht. Bisher diente das Füllungsmaterial ausschließlich dazu, den Wurzelkanal zu verschließen und das Wachstum von Bakterien zu verhindern. Heute sind die Ansprüche an das Füllungsmaterial höher: Es sollte darüber hinaus bioaktive und ästhetische Eigenschaften haben.
Was ist der Vorteil von bioaktiven Materialien gegenüber biokompatiblen?
In der Endodontie haben die Füllungsmaterialien häufiger Kontakt zu den umliegenden Geweben. Daher ist ein positiver Einfluss auf die Umgebung wichtiger für den Erfolg als bei anderen Behandlungsmaßnahmen. Das inzwischen entwickelte weiße MTA (Mineral Trioxid Aggregat) ist bioaktiv und birgt weniger die Gefahr einer Zahnverfärbung. Zudem können eventuelle Verfärbungen durch ein Bleaching von innen entfernt werden. MTA verhält sich wie Titan, wie körpereigenes Material. Insofern werden sich die bioaktiven Materialien zukünftig in der Endodontie aufgrund ihrer Vorteile durchsetzen.